„Schon als Kind hatte ich ein großes Interesse an der Natur, besonders dort, wo ich sie naturbelassen vorfand ‒ Wildnis. Ich streifte nicht nur durch die Landschaft, sondern versuchte sie in ihrer Lebendigkeit, Vielfalt und Schönheit zu erfassen und zu ergründen. Daran hat sich bis heute wenig geändert. Mein besonderes Augenmerk gilt dabei der mitteleuropäischen Naturlandschaft. Diese zu schützen, bewahren und teilweise auch wiederherzustellen, ist mir über die Jahre ein wichtiges Anliegen geworden – ganz im Einklang mit den 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen.

Es trifft sich gut, dass es bereits eine etablierte Stiftung gibt, die mein Anliegen schon länger teilt und auf hervorragende Weise Naturschutzarbeit in der heutigen Zeit leistet: Die Heinz Sielmann Stiftung.

Seit Beginn meines Stifterdaseins unterstütze ich nun diese Organisation darin, die Döberitzer Heide vor den Toren Berlins als Naturlandschaft zu bewahren. Wo früher einmal Panzer rollten, grasen jetzt wieder Wisente, galoppieren Przewalski-Pferde und stolzieren Rothirsche. Dass fast ausgestorbene Tiere heute ungestört auf etwa 3.600 Hektar leben können, begeistert mich.

Nicht weniger begeistert mich die Tatsache, dass wir hier eine unfassbare Biodiversität vorfinden wie kaum woanders in Deutschland. Rund 5.500 Tier- und Pflanzenarten tummeln sich auf dem Naturschutzgebiet. Eine wichtige Voraussetzung für die Vielfalt der Arten ist auch die Vielfalt der Ökosysteme. Deshalb plant die Heinz Sielmann Stiftung nun die Renaturierung mehrerer trockengefallener Moore. Diese Projekte werde ich – ergänzend zur Landesförderung – in den kommenden Jahren finanziell maßgeblich unterstützen.

Ich kann nur empfehlen, sich gelegentlich einen Ausflug in die Döberitzer Heide zu gönnen, so wie ich es seit dem Jahre 1990 tue. Wer hier diese unschätzbaren Lebensräume für Tiere und Pflanzen hautnah erlebt, wird Naturschutz mit einer neuen Freude, Wertschätzung und Hingabe betreiben.“

(Christian C.D. Ludwig)

Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide

Wisente, Przewalski-Pferde und über 5.000 weitere Arten

Wisente schubbern sich an alten Eichen, Przewalski-Pferde galoppieren über offene Heideflächen und scheues Rotwild verbirgt sich hinter hohen Ginsterbüschen. In einem einmaligen Wildnisgroßprojekt unmittelbar vor den Toren von Berlin und Potsdam hat die Heinz Sielmann Stiftung auf dem früheren Truppenübungsplatz „Döberitz“ fast ausgestorbene Wildtierarten angesiedelt. Erlebnishungrige finden hier auf ausgedehnten Wanderwegen Wildnis und natürliche Vielfalt fernab von Besiedlung und Verkehr.

Wisente und Wildpferde als Landschaftsgestalter

Auf etwa 3600 Hektar, dem 17-fachen des Großen Tiergarten in Berlins Mitte, leben heute rund 90 Wisente, 30 Przewalski-Pferde und 90 Rothirsche. Wisent und Przewalski-Pferd waren im 20. Jahrhundert außerhalb von Zoos und Gehegen ausgestorben. In der Döberitzer Heide leben sie wieder frei in der Natur und kehren zurück zu ihrem ursprünglichen Verhalten in der Wildnis. Die großen Pflanzenfresser halten mit ihrer Lebensweise den Pflanzenbewuchs kurz und erhalten damit die wertvolle, unter Naturschutz stehende Landschaft der Döberitzer Heide.

Die offenen und halboffenen Flächen sind ökologisch erwünscht, denn sie bieten Lebensraum für ca. 5.500 Tier- und Pflanzenarten, darunter Seeadler, Wiedehopf und Fischotter sowie Sumpfknabenkraut, Lungenenzian und Sonnentau.

Naturerlebnis pur

Die Begegnung mit Wisent und Wildpferd, Wiedehopf und Kranich macht eine Wanderung durch Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide zum Abenteuer in der Natur. In einer „Wildniszone“ von 1860 Hektar leben Wisente und Przewalski-Pferde wild und fast ungestört von Menschenhand.

In der Naturerlebnisringzone von noch einmal rund 1800 Hektar können Besucher auf 55 Kilometer Wanderwegen die Landschaft erkunden. Rastplätze laden zum Picknick ein und ein Aussichtsturm bietet aus 85 Meter Höhe über dem Meeresspiegel einen einzigartigen Rundblick bis hin zum Berliner Fernsehturm. Reitern stehen etwa 13 km Reitwege zur Verfügung.